Die Homöopathie genießt geradezu einmalige Privilegien und einen „guten Ruf“, obwohl sie medizinisch bedeutungslos ist
Sonderrechte
Die Mittel der Homöopathie brauchen (neben denen der Anthroposophie) laut Arzneimittelgesetz keinerlei wissenschaftlich fundierten Wirkungsnachweis erbringen und bekommen trotzdem die Arzneimitteleigenschaft zugesprochen. Der Gesetzgeber setzt eine „rechtliche Fiktion“ an die Stelle von fundierten Wirkungsnachweisen, wie sie für jedes andere Arzneimittel bindend sind.
Dies gilt unverändert bis heute. Wobei die Vertreter der Homöopathie wissen, dass sie samt und sonders an wissenschaftlichen Wirkungsnachweisen scheitern würden und deshalb um den Erhalt dieser Gesetzeslage sehr bemüht sind.
Apothekenpflicht
Die Arzneimitteleigenschaft hat zunächst zur Folge, dass homöopathische Mittel apothekenpflichtig sind. Womit die Homöopathie weiter an „öffentlicher Glaubwürdigkeit“ gewinnt und die Menschen bereit macht, wirkungslose Zuckerkugeln zur Heilung und Linderung von Krankheiten zu verwenden.
Aber in der Apotheke wird doch dazu ordentlich beraten?
Nach unserer Erfahrung und nach verschiedenen Erhebungen und Studien ist das leider keineswegs der Fall. Sehr viele Apotheken bewerben und empfehlen aktiv homöopathische Mittel. Uns ist das unverständlich. Apothekenpersonal muss einfach wissen, dass Homöopathie medizinisch wertlos ist und das auch bei der Beratung klipp und klar sagen.
Kassenerstattung
Die Annahme, Homöopathie sei eine bewährte und vor allem wirksame Therapieform, wird leider auch von vielen Krankenkassen verstärkt. Denn rund vier Fünftel aller gesetzlichen Krankenkassen machen von der gesetzlich eingeräumten Möglichkeit Gebrauch, für homöopathische Mittel und Behandlungen Erstattungen zu leisten. Manche sind wider die Tatsachen wohl tatsächlich überzeugt, die meisten aber geben offen zu, dass es sich dabei um Marketing – also Kundenfang – handelt – und sonst nichts.
Was meinen Sie? Ist es in Ordnung, dass auf Kosten aller Beitragszahler gesetzliche Krankenkassen aus Marketinggründen für unwirksame Mittel Beitragsgelder ausgeben und damit auch noch die Ansicht verstärken, es handle sich um Medizin?
Mal ehrlich: Halten Sie all das für vertretbar? Wir nicht!
Warum nicht, erklären wir auf der nächsten Seite.